Entwicklungs-Etappen des JANZ-Revolvers
Der Janz-Revolver - und die Verbindung zum Korth-Revolver
Die Firma Janz-Präzisionstechnik GmbH hat in den 90er Jahren jahrelang für die Firma Korth-Ratzeburg viele unterschiedliche Waffenteile produziert, weil nach deren Insolvenz weder Maschinen noch eine Waffen-Herstellungsgenehmigung vorhanden waren.
Bestandteil des theoretischen Prüfungsteils war „Das Timing des KORTH-Revolvers“, was noch heute Gültigkeit besitzt
und im Buch „Willi Korth – seine Waffen“ von Veit Morgenroth veröffentlicht wurde.
Die Janz GmbH hatte weiter erwogen, die Firma Korth gänzlich zu übernemen, dies wurde jedoch wegen völlig überzogenen Forderungen abgelehnt.
Schon wenig später erfolgte unter Graf Bernstorff die nächste Korth-Insolvenz.
Zurück blieben bei der Janz GmbH viele Korth-Waffenteile (Revolver/Pistole), noch mehr unbezahlte Rechnungen sowie ein umfangreiches
Fertigungs-Know-How und die Berechtigung zum Waffenbau.
Was also tun? Die Waffenteil-Produktion gänzlich einstellen oder das Know-How nutzen und einen eigenen Revolver fertigen?
Wie sollte dieser dann aussehen?
Es wurde ein Pflichtenheft erstellt mit den wichtigsten Eigenschaften des möglichen JANZ-Revolvers:
- Der Korth-Schlossgang, gemäß dem eigenen beschriebenen Timing
- Ein größeres Kaliber als Korth, also .44 Magnum
- Griffschalen vom bestehenden und erprobten S&W –Programm, N- oder L-Rahmen
- Eigenes, markantes Laufprofil
- Edle Oberflächen und Technik Made in Germany für Sportschützen, Jäger und Sammler
- Alle Teile gehärtet und geschliffen für höchste Ansprüche und lange Lebensdauer
- Preislevel: Ähnlich Korth bei geplanten Kleinserien bis max. 100 Stück / Jahr
- Anspruch: Janz-Revolver ähnlich, aber Korth-Mängel abstellen.
Die Entstehung des Janz-Revolvers
- Gesagt, getan, 1997 fiel die Entscheidung: Wir bauen den JANZ - Revolver! Aus der insolventen Firma Korth-Ratzeburg wurde zusätzlich der
letzte „Lehrling“ von Willi Korth, nämlich René Ganz übernommen. Er sollte im Sinne seines Lehrmeisters den neuen Janz-Revolver
verantwortlich mitentwickeln und produzieren. - Ende 1997 wurde ein kompletter Zeichensatz erstellt, für CAD-Tauglichkeit.
- Anfang 1998 wurde das 1. Handmuster erstellt.
- Ende 1998 erfolgte die Fertigstellung des 1. Prototyps als .44 MAG. (Weißfertig)
Es folgten Tests der Trommelkammern, Dauertest-Schießen, Amtliche Beschussabnahme.
Mit Fertigstellung wuchs die Nachfrage nach größeren Kalibern, wie z.B. .454 Casull. - Anfang 1999: Neue Entscheidung für einen nochmals vergrößerten Rahmen zur Aufnahme einer 5-6- schüssigen Casull-Trommel.
- 1999 wird ein 2. Prototyp fertiggestellt. jetzt bereits als .454 Casull mit dem vergrößerten Rahmen.
Der Amtliche Beschuss gelang ohne Probleme. - Ab Ende 1999 – März 2000 erfolgte Umstellung auf Serienfertigung des JANZ-Revolvers:
10 Stück im Monat.
Danach erfolgte die kontinuierliche Weiterentwicklung / Verbesserung in den Folgejahren bis zum heutigen Tage.
Gegenüberstellung des JANZ–Revolvers (2010) zum Willi-Korth–Revolver (1982)
- Timing von Null an vollständig erarbeitet und damit die „Korth-Krankheit“ beseitigt.
Korth-Krankheit: Bei DA knickt die Führungszunge des Schlagstücks ein, das Schlagstück schlägt ungewollt ab, der Schuss bricht.
Ein gefährliches Unterfangen! - Höhenverstellbares Korn, damit Stärkung der Rahmenbrücke
- Visierblock im Schnellwechsel tauschbar, daher für viele Sportarten flexibel
- Abzugsgewicht-Verstellung deutlich vereinfacht, zusätzlich mit sichtbarer Skala
- Trommelsperre neu gesteuert, jetzt mit linearem Ablauf und fast ohne Federspannung
- Schlagfeder variabel einstellbar, jetzt auch bei „harten“ Zündhütchen sicheres Auslösen
- Erweiterung der Kaliber bis Casull sowie der Lauflängen von 2,5“ bis 12“
- Wechselsystem, einmalig weltweit, höchstmögliche Präzision.
Uwe Janz sowie René Ganz sind heute beide als Büchsenmacher-Meister verantwortlich für die Präzision der JANZ-Revolver:
Die konsequente Weiterentwicklung im Sinne von Willi Korth…
Malente, Juni 2012